Freitag, 13. Mai 2016

Biogutvergärungsanlage in Bietigheim-Bissingen noch nicht vom Tisch. Abstimmung am17.7.16

Bürgerwut gärt im Steinbruch von Bietigheim-Bissingen wegen Biogasanlage

Im Ludwigsburger Stadtanzeiger vom 4. Mai ist zu lesen, dass ein Investor seine Pläne dort schon aufgegeben habe. Man muss das Kind schon beim Namen nennen. Lediglich der  Steinbruchbetreiber Fink hat die Verwirklichung einer Baustoff-Recycling-Anlage aufgegeben, da er zurecht Gegenwind der Bürger erwartet. Die Planung einer Biogutvergärungsanlage von Seiten der Stadt ist wegen der Sturheit des Gemeinderates leider noch immer nicht vom Tisch. Fink will den Steinbruch bis 2017 aufgeben. Das Konsortium, welches sich große Einnahmen durch eine Biogasvergärungsanlage erhofft, denkt nicht an Rücksicht auf die Bevölkerung. Diese Anlage soll partout bis 2018 stehen, damit die Fördergelder fließen. Hierbei kann man sich nicht unnötig mit Gedanken an Bedenken von Anwohnern beschäftigen. 48 ooo Tonnen Abfall sollen pro Jahr verarbeitet werden, soll sich die Anlage lohnen. Weil die Stadt aber lediglich 22 000 Tonnen selbst erbringt, wird der Großteil per LKW angekarrt werden müssen, was logischerweise für Probleme mit Geruchs- und Lärmbelästigung einher geht. Ganz davon abgesehen, dass es weder ökonomisch noch ökologisch ist, stinkenden Müll per LKW durch das ganze Land zu fahren.
Für Verwunderung sorgt obendrein, dass man bereit ist, sich um die gesundheitliche Belastung durch Immision der Bewohner beider neuen Altenheime in der Bahnhofstraße oder der Kinder der Kitas in den Kreuzäckern zu sorgen, jedoch die Gesundheit der unmittelbar daneben lebenden Kinder und älteren (und jüngeren) Bürger der Stadt anscheinend vollkommen gleichgültig ist.  Gibt es für diese Menschen keine Immisionsschutzwerte?
Offensichtlich sind 27 Hektar vom Land zur Rekultivierung vorgesehen, von denen die Stadt nur 12 einhalten wird, wenn diese Gasbombe tatsächlich gebaut wird. Dafür müsste der Bebaungsplan geändert werden.
Wer sich genau ansieht, wer Teil dieses Konsortiums ist, dem ist auch klar, dass hier monitäre Belange von Firmen betroffen sind, die mit unserer Stadt und unseren Einwohnern nicht identisch sind.

Die Konsortium-Partner

Bioenergie Oberriexingen KG (BEO), Oberriexingen, als Betreiber von zwei Biogasanlagen
BEM Umweltservice GmbH, Ludwigsburg,
Stoffstrommanagement und Betreiber von Bioabfallbehandlungsanlagen

AWIPLAN-PPD GmbH, Filderstadt,
Objektplanung für die Biogutvergärungsanlage
KWB Kompostwerk Bauland GmbH & Co KG, Pfaffenhofen, als Betreiber von Kompostwerken
Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB) als Betreiber von Biogas- und Klärgas- BHKW und einer Fernwärmeversorgung


All diese Firmen wollen auf Kosten unserer Gesundheit und Nerven noch mehr Kohle machen!!!!

Ich frage mich nur: "Welche Interessen haben Gemeinderatsmitglieder, gewählte Vertreter der Bürger,  sich an solch einem Ausverkauf zu beteiligen?

Am 17.7. 16 soll nun nach der geglückten Unterschriftensammlung, durch die bereits ersichtlich ist, dass die Einwohner gegen diese Anlage sind, unter der gesamten Einwohnerschaft abgestimmt werden.
 Der Gemeinderat Claus Stöckle hat dies offenbar begriffen. Nicht so Volker Müller von der SPD-Fraktion. Er positioniert sich ganz im Geiste seiner Partei erst mal gegen die Einwohnerschaft. Man lernt es ja in der großen Politik in Berlin, dass man Tatsachen nach Gutdünken auslegt. Noch mal zum Mitschreiben für Volker Müller:
Wenn 20% der Wahlberechtigten eine Petition gegen eine Anlage unterschrieben haben, heißt das noch lange nicht, dass 80% dafür sind.  Das gilt auch für Traute Theurer von der GAL. Nun hat man ja bereits von Stuttgart 21 gelernt, wie man in einer organisierten Abstimmung Fragen formuliert, dass die zur Abstimmung bereiten Bürger,  die vielleicht im Umgang mit Sprache oder vielmehr durch  Amtsdeutsch belastete Formulierungen nicht so gewieft sind,  die Frage möglichst falsch verstehen sollen und so quasi aus Versehen falsch abstimmen. Möglicherweise hat man ab einem bestimmten Alter nicht mehr so ganz den Überblick, was das "Volk" bewegt, nach dem Motto: "Ihr seid (bloß) das Volk, aber ich bin Volker!"
Hier sei für alle Gegner dieser Biogutvergärungsanlage (An welcher sich Menschen außerhalb der Stadt bereichern wollen)  eindeutig gesagt:

Wer gegen Biomüll im Steinbruch ist, muss mit "JA" antworten!
   
 Bitte geht alle zur Abstimmung und stimmt mit "JA", weil Ihr gegen die Anlage und somit gegen die Änderung des Bebaungsplans seid, und laßt Euch nicht von Gemeinderäten an der Nase herumführen!

Merkwürdig ist auch, dass die "BIOGUTVERGÄRUNG BIETIGHEIM" bereits 3 Geschäftsführer finanziert, obwohl diese noch nicht einmal existiert. das wird sich nach der Abstimmung klären. 

Umweltschonend und unbedenklich ist die Betreibung einer Biogutvergärungsanlage nicht. 
Einzig sinnvoll ist die Renaturierumng der gechundenen Fläche und meinetwegen ein paar Windräder auf der Anhöhe. Die haben keine Immissionen und liefern echte grüne Energie.
 Dem gesamten Gemeinederat sei empfohlen eine Begehung des Remsecker Steinbruchs vorzunehmen. Dort kann man sehr gut lernen, wie eine Renaturierung funktioniert, wenn man mal die Spiegelung von Dollarzeichen in seinen Pupillen durch Realität ersetzt. Touristen, die kommen um sich im Gebiet eines wiederhergestellten Geländes zu erholen, werden auch Geld in der Stadt lassen, mit dem Fahrrad, auf angenehme Art!

Erholungsgebiet mit Schautafeln

 
Idyllische Natur im ehemaligen Steinbruch Remseck als Vorbild

Hat eventuell die Firma Dürr in Bietigheim die Finger mit im Spiel? Hier läßt sich doch trefflich Kapital  aus einer Gemeinde schlagen! Die Befindlichkeiten des niederen Volkes stören nur beim Kasse machen!

Der Dürr-Konzern zählt zu den weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauern. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Rund 60% des Umsatzes entfallen auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. 

 Die Tochtergesellschaft Dürr Cyplan bietet mit ihrer ORC-Technologie Betreibern wärmetechnischer Anlagen wirtschaftliche Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz von Biogasanlagen, Blockheizkraftwerken oder industriellen Prozessen an.

 Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Im Jahr 2015 erzielte der Konzern mit knapp 15.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,77 Mrd. €. Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt:
http://www.durr-cleantechnology.com/de/news-events/fachpressefachartikel/detail/effizienzsteigerung-durch-abwaermeverstromung-mit-orc-anlage-von-duerr-cyplan/ 

 Man bekommt allmählich das Gefühl, dass sich in dieser Stadt alles nur um das Wohlergehen großer Firmen und Konzerne dreht. Die Interessen der Einwohner sind dabei marginal. Dabei sollte nicht nur der Gemeinderat sondern auch der Bürgermeister geflissentlich beachten, dass sie von eben diesen Einwohnern nicht von Firmenzentralen gewählt werden!!


Hier kann man sich ein Faltblatt zur Renaturierung in Remseck herunter laden!

 

 

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