Sonntag, 18. Juni 2017

Documenta 14

Ein Besuch auf der Documenta 14 in Kassel

 

Athen in Kassel
Zweifellos ist der Büchertempel ein imposantes Werk und hat auch eine Geschichte zu erzählen.
Zweifel kommen mir doch, ob wirklich alle diese Bücher, die hinter Plastikfolien eingeschweist sind,tatsächlich einer Bücherzensur anheimgefallen sind.  

 
Wer hat jemals Goethe oder Grimms Märchen verboten?

Schriftliche Informationen an den einzelnen Säulen über die Bücher und deren Auswahl wäre sinnvoll, sowie über den oder die Künstlerin. Die Veranstalter wollen vermutlich, dass man den überteuerten Katalog kauft, wenn man nähere Angaben möchte. 
Man hätte doch wenigstens auf dem "Plan", den man zur extrem teuren Eintrittskarte bekommt, nicht nur Punkte mit dem Namen der Ausstellungshalle sondern auch eine Liste mit den zu sehenden Künstlern und Werken drucken können. Stattdessen gibt es kostenlos eine riesige Faltzeitung mit unnötigen Infos über Veranstaltungen in Athen auf griechisch. Super! Auch eine Erläuterung über die Namen unter den Stufen des Fridericianums wären sinnstiftend, wenn man nicht das Glück hat einem Einheimischen zu begnen, der aufklären kann.

Kein politischer Kotau an die Kanzlerin, sondern Erinnerung an Aidstote!

Ermäßigten Eintritt erhalten alle möglichen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Ich frage mich, was einem Blinden ein ermäßgter Eintritt nützt, wo er doch nichts von all der Kunst sehen kann. Kunst, die man ertasten könnte, war nicht viel vorhanden, und selbst da bin ich nicht sicher, ob die von Blinden betatstet werden darf. Man wurde ja auch augenblicklich zurecht gewiesen, wenn man mit der Zehenspitze eine weiße Trennlinie berührte. Also, was zum Teufel soll der Preisnachlaß für Blinde, den es aber nicht für Rentner gibt, die mit ihren Augen alles sehen, aber nicht bezahlen können. Hier erkennt man die wirklich Ausgegrenzten. HartzIV-Empfänger, die sich vermutlich nicht einen Deut für moderne Kunst interessieren, gibt man Nachlaß. Ein Rentner, der sein Leben lang gearbeitet hat, aber nicht mehr Geld zur Verfügung hat als ein "Flüchtling", den läßt man den vollen Betrag bezahlen! Schön assozial, würde ich das nennen.

Einiges in den Hallen hat mir gefallen, war auch von einem sinnigen Hintergrund getragen. Doch vieles war nicht mehr als ein einfacher Dekoartikel wie er bei IKEA hängen könnte, wie z.B. eingerahmte Kringel-Geschenkbänder in grau-gehaltenem Großformat. Selbst wenn manche Gäste hinter der Art der Kringelung große Philosophie vermuten, steckt vermutlich nichts anderes als Größenwahn dahinter.

An der Wand nur Kaufhaus-Deko, am Boden, wer weiß was, ohne Worte. So stelle ich mir Kunst nicht vor!

Schön anzusehen waren diese Arbeiten, doch leider ohne jegliche Hinetrgrundinformation, nicht nach Sinn und Zweck einzuordnen. Auch hier soll vermutlich der übertrieben teure Katalog gekauft werden.

Schön, aber wo steckt der sittliche Nährwert?????????
    
Wahrscheinlich hat die Documente, trotz starkem Zulauf (man muss ja dort gewesen sein), seinen Zenit bereits überschritten. In den 70ern und 80ern galt Religion und Glauben als reaktionärer Schwachsinn. Kein Mensch ging in eine katholische Kirche, um sich gregorianischen Gesängen auszusetzen, wurde man doch als Kind schon genug damit gepeinigt. Nun wird dem Bildungsbürger griechisch-orthodoxer Priestersingsang in Dauerschleife als "Hohe Kunst" untergejubelt, weil wir ja unbedingt von Griechenland lernen sollen. Leider ist mir nicht ganz klar, wurde von der Documente-Veranstaltung auch nicht näher erläutert, was ich nun eigentlich vonn Griechenland lernen soll. 
Vielleicht wie man Schulden macht, und die anderen dafür zahlen läßt? Wie man sich in einen Verein einschleicht (EU), oihne die Voraussetzungen zu erfüllen? Wie man massenhaft Flüchtlinge ins Land läßt, um sie gleich zu den dummen Micheln weiter zu schicken, die eh schon alle Schulden begleichen? Eulen nach Athen zu tragen? Kunst mit Null-Aussage für intelektuell zu halten, weil sie Dich verarscht? Das einzige, was mir einfällt, wäre, auch mal für die eigenen Bedürfnisse auf die Straße zu gehen und sich nicht verarschen zu lassen. 

Hinter dieser Fassade konnte man religiöse Gesänge in Dauerschleife hören. Frömmigkeit hat Konjunktur. Soll sie uns nun über Kunst wieder eingehämmert werden? 


Im Park Karlsaue war noch ein Kunstwerk zu sehen. Informationen darüber konnte sich jedoch nur der smarte Phonebesitzer holen, ach ja, und das auch nur auf Englisch. Man gönnt sich ja sonst nichts. Deutsch ist eh langweilig! Menschen, die nicht smart geliked sind, gibt es die überhaupt noch? Unter denen, die überteuerte Kataloge kaufen, vielleicht nicht, aber womöglich verfügen die Arbeitslosen, die ermäßigten Eintritt erhalten, bestimmt auch über moderne Mobilgeräte!
Arme Rentner würden Texte vielleicht gerne in Buchstaben und auf Deutsch lesen, und wie man an den Stimmen von Besuchern hören konnte, nicht nur die. Leider lassen sich hochintelektuelle Documenta-Veranstalter nicht in die trivialen Tiefen von Besuchern herab, die nichts von frommen Gesängen, aber viel  von sinnvoller Information halten.

Honigpumpe gab es schon, nun also eine Blutmühle!


Infos dazu nicht für jedermann! Was will der Jedermann auch auf der Documenta? Soll doch daheim bleiben, der Dödel!
 Dafür sind die Preise für Kaffee oder Flammkuchen in Kassel derzeit noch höher als in Stuttgart oder München! Dafür ist aber an jede Unverträglichkeit gedacht.  Intelektuelle und Künstler und solche, die sich dafür halten, scheinen ihrer Imagepflege arge Mimöschen sein zu müssen, streng zu folgen ! Denn, wer keine Allergie oder Unverträglichkeit vorweisen kann, hält sich gar am Ende selbst für einen Langeweiler. Was Schlimmeres kann es für Kunstbeflissene nicht geben, dann schon lieber ein Essens-Hypochonder!

Jedem Künstler seine Unverträglichkeit!

 Glücklicherweise gibt es in Kassel ja noch mehr zu sehen! Leider sind die Wasserspiele nur an Wochenenden zu bestaunen. An diesen Tagen wird man aber keinen Parkplatz finden!

Erholung von der Kunst durch alte Gartenarchitektur


Ist das auch Kunst?

Oder kann das weg?

https://www.documenta.de/de/visit#53_karten 

Griechen dürfen kritisieren! Deutsche nicht! Vielleicht sollen wir von Griechenland lernen selbst zu kritisieren!? Kritik für alle!
http://www.deutschlandfunk.de/die-documenta-14-in-athen-deutliche-kritik-und-eine.691.de.html?dram:article_id=384577 
http://www.zeit.de/2017/25/documenta-kassel-kunst-kapitalismuskritik 
https://www.welt.de/kultur/kunst/article165357984/Die-Revolution-frisst-ihre-Kunst.html 
https://www.hna.de/kultur/documenta/documenta-14-was-presse-zur-weltkunstausstellung-sagt-8394417.html 

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