Osterbesuch auf dem Jüdischen Friedhof in Buchen-Bödigheim
Mitten im Wald
Der Friedhof wurde bereits im Mittelalter angelegt. Heute sind noch ca. 1600 Grabsteine erhalten. Unter dem hellgrünen Blätterdach von Buchen in Buchen liegen die Grabstellen dicht an dicht, scheinbar abgeschottet von jeglicher Zivilisation. Vermutlich ist das auch der Grund weshalb alles noch so gut erhalten ist. Wie im Märchen fühlt man sich in vergangene Zeiten zurück versetzt.
fernab der Welt
Der Friedhof diente zeitweilig bis zu 30 Gemeinden als letzte Ruhestätte. Eines der letzten Begräbnisse war das des Buchener Dichters Jakob Mayer, der sich aufgrund der sozialen Beschränkungen 1939 das Leben nahm. Ist das bei Juden eigentlich keine sog. Todsünde wie bei den Christen? Denn dann schützt da wohl auch die "Ewige Totenruhe" nicht vor der Verdammnis.
jeder Tote für sich allein
Dort wo Niederadlige von ihren höheradligen Bossen das Halten von Juden erlaubt bekamen, haben diese sich dort gegen das Bezahlen eines Schutzgeldes niedergelassen. In Bödigheim waren das die "Rüdt von Collenberg", die eine Reihe von Schloß-ähnlichen Höfen besaßen und noch immer besitzen. Wie so was wohl zustande kam?
Glücklicherweise war dieses Dorf nicht wichtig genug, um im 2.Weltkrieg bombardiert zu werden, weshalb auch der Friedhof ungeschoren davon kam. Bleibt zu hoffen, dass nicht ein paar spätberufene Dummköpfe die Zerstörung meinen nachholen zu müssen.
fürs Vaterland in Metz gefallen
Auffallend ist im Zusammenhang mit Kriegsereignissen, dass auf manchen Grabsteinen zu lesen ist, dass der Verstorbene sein Leben für sein Vaterland gegeben hat, wohlgemerkt im Ersten, im Zweiten gaben sie ihr Leben dann nicht mehr freiwillig, also nahm man es mit Gewalt.
Im ersten Weltkrieg freiwillig im zweiten mit Gewalt
http://www.rnz.de/buchen/LINK00_20130911060051_106784234-Juedischer_Friedhof_ist_alles_andere_als_ein_u.html
http://www.alemannia-judaica.de/boedigheim_friedhof.htm
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