Montag, 11. Juli 2016

Am 17.7.16 mit JA für die Renaturierung im Steinbruch stimmen



Die Resonanz an Leserbriefen in der Bietigheimer Zeitung läßt eindeutig darauf schließen, dass kein Mensch in dieser Stadt den Biomüll aus Karlsruhe im Steinbruch gären lassen will.

 

Für die Bürger in Karlsruhe hingegen steht offensichtlich schon fest, dass sie ab 2018 ihren Abfall nach Bietigheim abschieben, weil sie ihn zu Hause nicht haben wollen.
Prinzipiell sollte jede Gemeinde ihren eigenen Dreck bei sich selbst entsorgen. Jeder kehre vor seiner eigenen Tür!
Im Landkreis Ludwigsburg wurde jeder Haushalt, der keine Biotonne hat, angeschrieben, dass er künftig verpflichtet sei sich eine zuzulegen. Haushalte, die zwar eine solche haben, sie jedoch nicht an die Straße stellen, weil sie im Garten einen eigenen Komposter haben, wurden ebenfalls angeschrieben. "Big Brother is watching you!" Der Landkreis will das Biomüllaufkommen schon im Vorfeld erhöhen, um Strom damit zu produzieren. Dem Bürger wird somit klar gemacht, dass ihm sein eigener Abfall nicht gehört. Anstatt die Bürger zu unterstützen eigenen Kompost zu nutzen, wie das schon vor 20 Jahren in Tübingen üblich war. Damals wurden Schnellkompostierer kostenlos an Haushalte abgegeben. 
In anderen Städten kompostieren Leute sogar auf dem Balkon oder der Küche in speziellen Holzkisten. Zudem wäre es sinnvoll den Menschen zu erklären, wie sich Biomüll vermeiden läßt. Daran hat man in Bietigheim jedoch keinerlei Interesse. Die Leute sollen möglichst viel Biomüll der Stadt zur Nutzung überlassen.

Steinbruch Fink vom Enzufer gesehen

Der Umweltminister von BaWü Franz Untersteller mischt nun persönlich mit in der Bietigheimer Diskussion um unseren Biomüll, wie auch sein grüner Landtagskollege Daniel Renkonen, ebenso wie Kreisrat Peter-Michael Valet--- alle drei nicht in Bietigheim wohnhaft. So leicht ist das aber nicht andere Leute davon zu überzeugen sich den Müllgestank von 300 000 auswärtigen Menschen selbst direkt vor die gute Stube zu kippen. Der lachende Dritte ist der Nutznießer, in diesem Fall ein Konsortium von Energiejongleuren.
Der Bürger soll durch zwangsweise Biomüllanhäufung dafür sorgen, dass sich die Anlage lohnt für die, die Geld damit verdienen wollen. So war es schon bei der Einführung des Grünen Punktes". Der Bürger sollte dazu erzogen werden seine Joghurtbecher und Sardinenbüchsen mit Kosten- und Energieaufwand zu spülen, damit diejenigen, die daran verdienen, möglichst wenig Aufwand haben. " Oiner is immer der Arsch!" und das ist niemals der Kapitalist sondern immer der kleine Bürger.  

Sogenanntes Landschaftsschutzgebiet beim derzeitigen Häckselplatz in Bissingen

Wenn F. Untersteller keinerlei Garantien bezüglich der Biogasanlage abgeben kann, weshalb hat er dann kein Verständnis für die Kritik der Anwohner (zu denen er nicht gehört)? Er stellt, wie so einige andere auch, die Bürger als rücksichtlose Egomanen dar, die Gegner der Energiewende seien, bloß weil sie die dereinst geplante Renaturierung der geschundenen Natur einfordern. Es wird so getan als wenn Biogas die einzige Alternative zu Atomkraft und Kohle wäre. Warum nicht auf der Anhöhe zwischen Bietigheim und Sachsenheim ein paar Windräder aufstellen? Weit ab von Wohnbebauung stören sie niemanden. Bei einem Störfall funktionieren sie einfach nicht. Sie geben weder radio-aktive Strahlen noch Co2 noch Methangas frei. Mich stört, dass davon die Rede ist, Kritiker seien grundsätzlich unhöflich, unfair und respektlos. Mich stört, dass die Stadt behauptet der Häckselplatz müsse in den Steinbruch verlegt werden, weil in das angebliche Landschaftsschutzgebiet bis zu 1200 PKWs PRO TAG (was noch zu beweisen wäre) anfahren würden. Erwähnt wird unfairer Weise nicht, dass sich in unmittelbarer Nähe (weit und breit nur Feldwirtschaft und Wald) der große Wanderparkplatz und ein Ausflugslokal befindet. Die vielen PKWs, die dort hin fahren, werden das auch nach der Verlegung des Häckselplatzes tun. Dem Anwohner wird weiterhin Egoismus vorgeworfen, weil er es zulässt, dass der Biomüll aus Bietigheim in den Odenwald gefahren wird. Dieses Totschlagargument nervt biomäßig. Die Entfernung von Bietigheim in den Odenwald ist marginal größer als die von Karlsruhe nach Bietigheim. Im ersten Fall wird Abfall von 40 000 Einwohnern im zweiten Fall der von 300 000 Menschen durch die Gegend gefahren, abgesehen von dem des Landkreises Ludwigsburg, der in Zukunft auch in Bietigheim landet. Dieses Mehraufkommen von Verkehr wiegt die paar LKWs vom jetzigen Steinbruch nicht auf, wie immer behauptet. Überlegungen dazu, was geschehen soll, wenn der Biomüll aus Karlsruhe nicht bewältigt werden kann, wurden noch gar nicht angestellt. Wird der ganze Dreck dann erst mal auf dem Häckselplatz deponiert bis die Anlage vergrößert wird? Die Vertragspartner werden ihren Müll sicher nicht so lange selbst lagern. Was, wenn man feststellt, dass die Anlage überdimensioniert ist? Karrt man in diesem Fall den Biodreck von noch weiter her? Dass solch eine Anlage nicht ausdünstet ist schlicht gelogen. Bei ungünstigen Windverhältnissen muss man den Gestank der Biogasanlage von Sachsenheim auch in Bissingen ertragen. Im Sommer braucht man nur hinter einem Biomüll-Laster herzufahren, um diese Aussage zu widerlegen. Um noch einmal auf das Einsparen von privatem PKW- Verkehr zu kommen, muss ich Herrn Bernecker Recht geben. Jeder sollte ab und an mehr das Fahrrad satteln anstelle den Spritschlucker. Dabei sollte die Stadt wiederum daran denken, Bissingen nicht komplett von Bietigheim abzukoppeln, indem sie auf beiden Seiten der Enz die Radwege sperrt, wenn wieder mal Sport-Spiel-Spaß in Form von Triathlon oder anderen Veranstaltungen angesagt sind und viele Menschen von außerhalb anreisen. Diese Sportfans nutzen allesamt große Spritschlucker, und von Bissingen aus muss man zwangsläufig ebenfalls mit dem Auto fahren. Ist das sinnvoll? Im Übrigen kann sich Verwaltung und Gemeinderat in Remseck informieren, wie man einen Steinbruch renaturieren kann, ganz ohne Biogas und wer willens ist, erfährt im Netz, was passiert, wenn eine solche Anlage mal ein unbemerktes  Leck hat.  Ansonsten bliebe noch zu erwähnen: „Cherchez les profiteurs!“

Ehemalige Besserwisser-Lehrer machen sich darüber lustig, dass der Steinbruch Fink wohl nicht die Stadtmitte sei. Von Stadt kann wohl in diesem Fall überhaupt nicht die Rede sein. Trotzdem befindet sich dieser Steinbruch in unmittelbarer Nähe nicht nur zur Wohnbebauung sondern auch an der Enz und somit im Wasserschutzgebiet. Was aus dem Steinbruch durchsickert, landet direkt im Gewässer. Das kann der ehemalige Lehrer vielleicht nicht wissen, wo dieser noch nicht einmal in Bietigheim lebt.

Manche fallen auf die fadenscheinigen Argumente der Stadt herein. Es würden schließlich 2500 Neubauten mit der künftigen Biomüllenergie versorgt, was erstens noch nicht bewiesen ist und zweitens auch nicht aus "Grüngut" hergestellt wird wie in einem Kindermärchen. Am schönsten wäre ja Energie aus duftenden Rosenblättern! Dieser Herr möchte mal bitte in eine Biotonne, die 2 Wochen in sommerlicher Hitze an der Straße steht, hineinriechen. Wenn solcher Müll von 300 000 Karlsruhern mit LKWs nach Bietigheim befördet wird, wofür zusätzlich Benzin benötigt wird, weiß ich nicht, was daran gut sein soll?! In Karlsruhe hat man beschlossen den Biomüll nicht mehr selbst zu verwerten, weil sich das nicht rechnet. Also ab damit aufs Land, wo die Kasper noch nichts verstanden haben.

Eigener Kompost im Garten und Müll vermeiden ist die Lösung!! Dann braucht man auch keine Energie aufwenden um Müll von A nach B zu transportieren.  Das ist leider nicht gewollt. Massig Müll bringt massig Knete!

Ich bin jedoch ziemlich sicher, selbst wenn die Abstimmung gegen die Biogasvergärung im Steinbruch ausgeht, wird die Stadt hernach die Anlage trotzdem bauen, weil dann behauptet wird, man käme aus den Verträgen nicht mehr raus. Das wird auch der Grund sein, weshalb man schon nach der Unterschriftensammlung noch eine Bürgerabstimmung mit immensem Kostenaufwand betreibt, einschließlich Broschüre und Werbeatelier.  Das hätte man sich nämlich sparen können, wenn man nicht von vornherein geplant hätte die Anlage auf Teufel komm raus, zu bauen.   

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